Regionale Herausforderungen bergen eine Menge Potenziale. Diese werden im Rahmen von Innovation Salons sichtbar gemacht.
Unsere Potenziallandkarte baut auf der Idee auf, dass Herausforderungen, die regionale Problemlagen adressieren, zu Potenzialen für eine Region werden können.
Wir stellen in der Karte drei Beispiele für regional relevante Herausforderungen vor und zeigen auf, wie im Rahmen einer gesteuerten Transferveranstaltung – dem Innovation Salon – aus detailliertem Herausforderungswissen und Lösungsansätzen der Zivilgesellschaft im Austausch mit unterschiedlichsten Akteursgruppen eine Vielzahl an Empfehlungen für den Umgang mit ähnlichen Projekten entstehen kann. Von einem konkreten Anwendungsfall kommen wir zu allgemeingültigen Handlungsempfehlungen, die vielen Akteur:innen helfen können, an diesem und ähnlichen Themen weiterzuarbeiten.
In der Kartenübersicht zu den jeweiligen Beispielen finden sich einige Kontaktdaten von Teilnehmer:innen der zugehörigen Salons. So soll es Personen, die beruflich oder privat ein Interesse am jeweiligen Themenfeld haben, erleichtert werden, potenzielle Diskussions- oder Kooperationspartner:innen zu finden.
Was ist ein Innovation Salon?
Innovation Salons sind als Transferveranstaltungen konzipiert. Sie sollen einen wissensbasierten Austausch zwischen den beteiligten Akteur:innen fördern. Da sich Transferaktivitäten von Hochschulen nach unserer Wahrnehmung meist auf Unternehmen richten, liegt unser Fokus darauf, die Interaktion zwischen der Zivilgesellschaft und den regionalen Hochschulen zu unterstützen. Dadurch möchten wir einen Beitrag dazu leisten, in der Region vorhandene Potenziale für herausforderungsbezogene Lösungs- und Innovationsprozesse unter Einbindung der Hochschulen zu stärken. Denn in unserer Wahrnehmung können Hochschulen sehr von einer aktiven Zivilgesellschaft profitieren.
Ein großes Potenzial für die Entwicklung einer Region sehen wir in einer engagierten Zivilgesellschaft. Sie stellt eine Chance dar, neuartige Lösungsprozesse anzustoßen und regional relevante Herausforderungen zu bewältigen. Daher startet jeder Innovation Salon bei Aktivitäten der Zivilgesellschaft. Diese Aktivitäten können Debatten oder das Entwickeln und Umsetzen von eigenen Lösungsideen sein.
Ein Innovation Salon wird als Tandemveranstaltung konzipiert. Zu den beiden Terminen werden vorrangig Teilnehmer:innen aus der Zivilgesellschaft und aus der Wissenschaft eingeladen, die entweder unmittelbar an den anlassgebenden Aktivitäten beteiligt sind, sich mit ähnlichen Herausforderungen beschäftigen, weil sie sie bereits an anderen Orten gelöst haben oder versuchen, sie zu lösen oder sich wissenschaftlich mit diesen Themen beschäftigen.
Ziel der Innovation Salons ist es nicht, fertige Lösungen zu entwickeln. Es sollen (innovative) Lösungsprozesse angestoßen oder begleitet werden, indem ein Bewusstsein für gemeinsame Themen der Teilnehmer:innen geschaffen wird, regionale Herausforderungen als Impulse verstanden werden und Akteur:innen sich neu vernetzen können.
Was sind regional relevante Herausforderungen?
Vielfach sind Transferprozesse so gestaltet, dass sie Wissen oder Lösungen aus der Forschung in die Praxis transferieren wollen. In der Uni oder Hochschule wird geforscht und dann wird ein Unternehmen gesucht, das die neu gefundene Technologie oder einen neu erforschten Prozess einsetzen kann. Dadurch entstehen sogenannte Push-Innovationen. In den meisten Fällen kommen hier also Kooperationen zwischen Unis/Hochschulen und Unternehmen zustande. Diese Unternehmen können aus der gleichen Region stammen wie die jeweilige Hochschule oder auch aus einer anderen Region oder einem anderen Land.
Das Konzept der Innovation Salons baut auf einer Unterstützung für Pull-Innovationen auf. Also Innovationen, die ihren Ausgangspunkt nicht in der wissenschaftlichen Forschung, sondern in der praktischen Anwendung haben. Daher suchen wir nach Akteur:innen, die nach Lösungen für Probleme in ihrem Arbeits- oder Privatalltag suchen. Wenn diese Probleme verallgemeinerbar sind und dann auch noch Schnittpunkte zu den Forschungsthemen der regionalen Hochschulen haben, sprechen wir von regional relevanten Herausforderungen.
Wir haben versucht eine wissenschaftliche Definition für diesen Begriff zu formulieren:
„Eine regional relevante Problemlage im Sinne des Projekts Open Region ist eine soziotropische Defizitwahrnehmung (Ecker-Ehrhardt & Wessels, 2008), die sich auf einen ökonomischen, ökologischen, technischen oder sozialen Zustand bezieht(Schneider & Janning, 2006), der als Barriere wahrgenommen wird. (Dörner, 1979) Die Barrierewahrnehmung hat einen Objektivierungsprozesses durchlaufen (Dollinger, 2006). Eine relevante Problemlage muss eine hohe Salienz aufweisen, also im Bewusstsein [einer kritischen Massen von] bewertenden Individuen [in der betrachteten Region] von hoher Wichtigkeit sein (Ecker-Ehrhardt & Wessels, 2008).“
Fragen, Anregungen oder
konkrete Vorhaben?
Wir freuen uns auf ein Gespräch.
Technische Hochschule Wildau
Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
Der „Innovation Hub 13 – fast track to transfer“ der Technischen Hochschule Wildau und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg gehört zu den 29 ausgewählten Gewinnern der Bund-Länder-Förderinitiative „Innovative Hochschule”, ausgestattet mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung BMBF und des Landes Brandenburg. Weitere Informationen finden Sie unter www.innovative-hochschule.de