Erfolgreiches Netzwerkformat mit Akteur:innen rund um die Digitalisierung in der Landwirtschaft

von | Mrz 23, 2021

Titelbild: this is engineering – raeng – WD7BoqPrjYE – unsplash.com

Die Digitalisierung schreitet auch in der Landwirtschaft immer weiter voran. Die intensive Nutzung elektronischer Komponenten, ihre zunehmende Vernetzung untereinander und die daraus resultierende verbesserte Datenlage und -qualität erlauben bereits jetzt Arbeitserleichterungen und optimierte Prozessabläufe. Die Möglichkeiten scheinen vielfältig zu sein, nur bedarf es eines Ideenaustauschs und Zusammenführens der in der Region verfügbaren Kompetenzen und Infrastrukturen. Das war die Grundlage für die Transferscouts des Innovation Hub 13, einen InnoMix „Agrar 4.0 – Digitalisierung in der Landwirtschaft“ durchzuführen. Um hier Ressourcen zu sparen und Synergien zu generieren, haben sich die Transferscouts relevante Partner der Region ins Boot geholt. Zusammen mit dem Innovationscampus Elektronik und Mikrosensorik Cottbus – iCampus, dem Cluster Ernährungswirtschaft Brandenburg sowie dem vom OpTecBB koordinierten internationalen ZIM-Netzwerk „AgriPhotonik“ konnten die Transferscouts ein überaus vielfältiges und ansprechendes Programm auf die Beine stellen.

Durch gezielte Ansprache relevanter Akteur:innen der Region haben sich am 18. März 2021 mehr als 50 Teilnehmende aus Wissenschaft und Wirtschaft sowie Intermediäre und Anwender zum virtuellen InnoMix zusammengefunden. Die Erwartungshaltung war dabei ganz klar, wie eine einführende Live-Umfrage ergab: Kennenlernen und Vernetzen, Ideenaustausch und Möglichkeiten aufzeigen sowie Finden von Kooperationspartnern. Das Programm mit wechselnden Impulsen im Plenum und Diskussionsrunden zu konkreten Themen in kleinerem Kreis boten hierzu eine hervorragende Basis.

In einer ersten Impuls Session hat Fabian Blöchl vom Landesbauernverband Brandenburg e.V. das Diskussionspapier „Der Neue Brandenburger Weg – Zukunftsperspektiven für die Landwirtschaft 2030“ vorgestellt. Ein zentraler Vorschlag des Papiers besteht im Start einer Initiative „Modellregion Precision Farming 4.0“. Nun gilt es, gemeinsam nach Lösungsmodellen zu suchen und in einem Zukunftsdialog zwischen allen Beteiligten den Weg der Veränderung ökonomisch, ökologisch und sozial in Zielbildern zu vereinbaren. In einem weiteren Impuls hat Lars Abraham aus Sicht eines Unternehmers das dropnostix Monitoring-System für Kühe vorgestellt. Der in Form eines Bolus von Kühen geschluckte Sensor ermöglicht Landwirten eine frühzeitige Krankheitserkennung und ein effizienteres Herdenmanagement. Ein dritter Impuls von Maik Veste vom Centrum für Energietechnologie Brandenburg e.V. beschäftigte sich mit der pflanzen(öko)physiologischen Perspektive bei der Vernetzung von Sensorik und Pflanzen. In der zweiten Impuls Session stellte Sonoko Dorothea Bellingrath-Kimura vom ZALF das aktuelle Projekt DAKIS vor, in dem modernste Technologien für nachhaltige Agrarsysteme gesamtheitlich entwickelt und in der Praxis erprobt werden. Für mögliche Anwendungsszenarien von Augmented Reality in der Landwirtschaft wollte Philipp Wagner von der TH Wildau mit dem letzten Impuls die Teilnehmenden sensibilisieren.

Nach dem Setzen der jeweiligen Impulse zu Agrar 4.0 im Plenum konnten sich die Teilnehmenden in sogenannten Breakout-Räumen zu konkreten Themen gezielter austauschen. Die Themen waren bewusst breit angelegt und reichten von optischer Sensorik in der Entscheidungsunterstützung gartenbaulicher Prozesse, Agroforst als Systeminnovation für mehr Wertschöpfung in der Lausitz über Vernetzung von Smart-Greenhouses mittels LoRaWAN, die optische Detektion von Antibiotika in Milch bis hin zu Anwendungsmöglichkeiten von Ramanspektroskopie und Drohnen in der Landwirtschaft. Eine Gruppe beschäftigte sich zudem mit der grundlegenden Frage, wie viel Technik die Landwirtschaft überhaupt braucht. Entsprechende fachliche Einführungen durch Expert:innen erleichterten den Themenzugang und stießen eine rege Diskussion an.

Nach drei Stunden intensiven Austauschs schlossen die Transferscouts den InnoMix mit einem sehr guten Gefühl. In einer Live-Umfrage unter den Teilnehmenden fiel das Urteil zu diesem Netzwerkformat dann auch positiv aus: das Format kam sehr gut an und der Auftakt zur Vernetzung ist geschafft; weitere Folgeveranstaltungen zu definierten Themen werden erwünscht. Somit kann dieser InnoMix als Initialzündung für weitere Aktivitäten verstanden werden. So kann z.B. in Form von kürzeren Stammtischen zu ganz konkreten Themen niederschwellig ein Austausch mit Interessierten gestartet werden. Denn eines war am Abend auch klar: wir müssen alle Akteur:innen entlang der kompletten Wertschöpfungskette von der Forschung und Entwicklung (FuE) bis hin zu den Anwender:innen und Verbraucher:innen in die Diskussionen einbeziehen und hier bedarf es noch der einen oder anderen Überzeugungsarbeit.

Und noch eine Erkenntnis – nach dem InnoMix ist natürlich vor dem InnoMix. Bereits jetzt planen die Transferscouts zusammen mit den Clustern Optik und Photonik sowie Kunststoffe und Chemie einen InnoMix Wasser 2.0 als Follow-up eines letztjährigen Netzwerkformats für Mitte Juni 2021, in dem bisherige FuE-Erfolge und aktuelle Herausforderungen rund um das Thema Wasser diskutiert werden. Sein Sie dabei und melden Sie sich bei uns.

Wir möchten uns bei allen Teilnehmenden des InnoMix Agar 4.0 für ihre Impulse und anregenden Diskussionsbeiträge bedanken und freuen uns bereits jetzt auf die nächsten gemeinsamen Schritte.

Fragen, Anregungen oder
konkrete Vorhaben?
Wir freuen uns auf ein Gespräch.

Technische Hochschule Wildau

 Hochschulring 1
15745 Wildau

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www.th-wildau.de

 

Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg

 

Platz der Deutschen Einheit 1
03046 Cottbus

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→ www.b-tu.de

 

Der „Innovation Hub 13 – fast track to transfer“ der Technischen Hochschule Wildau und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg gehört zu den 29 ausgewählten Gewinnern der Bund-Länder-Förderinitiative „Innovative Hochschule”, ausgestattet mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung BMBF und des Landes Brandenburg. Weitere Informationen finden Sie unter www.innovative-hochschule.de