Innovation Hub 13 – Citizen Science:
Wir forschen! Gemeinsam. In der Region.
Wie lässt sich gesellschaftliche Teilhabe an Wissenschaft und Forschung organisieren und gestalten? Und wie lässt sich das (Alltags-)Wissen der Bürger:innen gewinnbringend in den Forschungsprozess integrieren? Anworten auf diese Fragen bietet das wissenschaftliche Teilgebiet Citizen Science.
„Citizen Science“ (Bürger:innenwissenschaft) ist das gemeinsame Forschen von Wissenschaftler:innen und Personen, die nicht in der Forschung arbeiten. Citizen Science hat das Ziel, Bürger:innen in die verschiedenen Phasen eines Forschungsprojektes miteinzubeziehen. Dabei kann die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Öffentlichlichkeit über die gemeinsame Entwicklung der Forschungsfrage und des Forschungsdesigns, über die Datenerhebung und -sammlung bis hin zur kollaborativen Auswertung und Interpretation reichen.
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Warum ist gesellschaftliche Teilhabe an Wissenschaft und Forschung relevant und notwendig?
Die aktuellen Herausforderungen unserer Zeit sind komplex und vielfältig: So lassen sich der Klimawandel und die damit verbundenen Konsequenzen nicht allein mit statistischen Auswertungen von Luft- und Bodenproben erfassen. Dafür braucht es unterschiedliche Perspektiven und Wissen über die alltäglichen Herausforderungen und lokalen Zusammenhänge, um Innovationen zu (er)finden. Kurz gesagt: Innovationen brauchen heterogene Akteure. Zukunft braucht Innovation.
Hochschulen können in besonderer Art und Weise die Bedingungen für das gemeinsame Forschen herstellen. Fachhochschulen und Technische Hochschulen haben als Orte angewandter Forschung per Definition und Funktion eine Nähe zur Gesellschaft und zu Unternehmen. Mit der sog. „Third Mission“ haben diese Institutionen auch einen eindeutig formulierten Auftrag zur Auseinandersetzung mit Themen der gesellschaftlichen Teilhabe, des Wissens- und Technologietransfers, der Wissenschaftskommunikation, des regionalen Engagements und der Weiterbildung. „Third Mission“ beschreibt die Aktivitäten einer Hochschule, Akteur:innen außerhalb der akademischen Sphäre einzubeziehen und dabei gesellschaftliche Diskurse und Fragestellungen aufzugreifen und weiterzuentwickeln. Die „Third Mission“ entwickelt sich daher im Wettbewerb der Hochschulen und Universitäten zu einem entscheidenden Standortfaktor.
Welchen Mehrwert bietet Citizen Science für Forschende und Hochschulen?
Wie wäre es, wenn potenzielle Konsument:innen und Anwender:innen ein Produkt bereits in der Entwicklung testen? Wenn potenzielle Kund:innen schon an der Problemstellung mitformulieren und so sicherstellen, dass das Produkt nicht am Bedarf vorbei gestaltet wird?
- Sichtbar- und Erlebbarmachen der Themen und Forschung der Hochschule
- Vertrauensaufbau durch Integration der Bürger:innen in den Forschungsprozess und Einblicke in die Methoden und Ansätze, nicht lediglich Präsentation der fertigen Produkte
- Dialog auf „Augenhöhe“ stärkt respektvollen Umgang und damit die Beziehung der Hochschule zur Zivilgesellschaft nachhaltig
- Diskussion mit Bürger:innen führt zu Reflexion der eigenen Methoden, was die eigene Forschung anregen und weiterentwickeln kann
→ Citizen Science ist ein Ansatz für eine erfolgreiche transdisziplinäre Forschung, da die komplexen gegenwärtigen Herausforderungen und Fragestellungen nicht mehr nur innerhalb von Einzeldisziplinen beantwortet werden können. Multiperspektivität und heterogenes Wissen sind eine Notwendigkeit für modernes Forschen.
Welchen Mehrwert bietet Citizen Science für die Bürger:innen und Zivilgesellschaft?
Sie wollten schon immer als Bürger:innen und/oder Bewohner:innen der Projektregion selbst über Ihren Alltag, über Herausforderungen und Problemlagen sprechen und damit die Aktivitäten und Forschungen des Projekts Innovation Hub 13 mitgestalten? Oder wie wäre es, wenn Sie selbstständig die Qualität ihres Trinkwassers bestimmen oder mit selbstgebauten Sensoren die Bodenqualität prüfen könnten?
Durch Citizen Science ist es möglich, direkt und aktiv mitzuforschen und sich vertraut zu machen mit wissenschaftlichen Methoden und Vorgehensweisen, mit wissenschaftlichen Herangehensweisen und Experimenten. Citizen Science bietet die Möglichkeit, Neues zu entdecken, Fragen zu stellen und selbst eine Antwort zu finden. Citizen Science bedeutet Weiter- und Selbstbildung zu bestimmten Themen. Auf der anderen Seite, und in einem größeren Zusammenhang, ist Citizen Science auch die Teilhabe an Innovations- und Entwicklungsprozessen.
„Wir forschen! Gemeinsam. In der Region.“
Das Wissen und die Erfahrungen der Menschen in der Region sind ein Schatz! Diesen zu entdecken, widmet sich „Wir forschen! Gemeinsam. In der Region.“. Ziel dieses Projektes ist es, anhand der vorhandenen Kenntnisse und Interessen der Bürger:innen vor Ort gemeinsame Konzepte der Citizen Science (Bürgerwissenschaft) umzusetzen, d. h. den Wissensaustausch zwischen Zivilgesellschaft und Wissenschaft zu stärken.
Die Ermittlung regional relevanter Fragestellungen und potentieller Bedarfe ist ein wichtiger Teil und die Basis von „Wir forschen! Gemeinsam. In der Region.“. Denn nur unter Berücksichtigung des Wissens und der Erfahrung der Bewohner:innen vor Ort in der Projektregion können relevante Fragen identifiziert werden.
Mit „Wir forschen! Gemeinsam. In der Region.“ werden die jeweils ermittelten Themen zu konkreten regionalen Einzelprojekten, zu denen die Öffentlichkeit eingeladen ist. Zum Mitforschen, Mitreden, Mitmachen! Zugleich erhalten alle Interessierten durch die Zusammenarbeit mit Wissenschaftler:innen einen Einblick in projektverwandte Forschungsthemen an der Technischen Hochschule Wildau (TH). Auf diese Weise baut „Wir forschen! Gemeinsam. In der Region.“ einen nachhaltigen Austausch zwischen der TH und den Bürger:innen der Projektregionen auf. Verstärkt wird diese Interaktion insbesondere durch die Unterstützung und Präsenz der Hochschulpräsenzstellen in Luckenwalde und Fürstenwalde.
Ansprechpartnerin
Zoe Ingram
Citizen Science
TH Wildau
A K T U E L L E S
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Technische Hochschule Wildau
Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg
Der „Innovation Hub 13 – fast track to transfer“ der Technischen Hochschule Wildau und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg gehört zu den 29 ausgewählten Gewinnern der Bund-Länder-Förderinitiative „Innovative Hochschule”, ausgestattet mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung BMBF und des Landes Brandenburg. Weitere Informationen finden Sie unter www.innovative-hochschule.de